In Teil 6 unserer Reihe „Medienkompetenz im digitalen Zeitalter“ geht es um den Einfluss von Werbung im Internet.
Während wir Werbung früher vor allem aus dem Fernsehen kannten, hat die Verschiebung des Konsumverhaltens dazu geführt, dass wir heutzutage Werbung auch auf unzähligen Plattformen im Internet, z.B. YouTube, Facebook, Instagram, finden. Ob in Videostreamings, auf sozialen Medien oder Webseiten in Form von Werbebannern, Pop-ups und Overlay-Ads – die derzeitigen Möglichkeiten zur Werbeschaltung sind unerschöpflich. Diese können unter Umständen technisch blockiert werden, z.B. mit Hilfe von Pi-Hole.
Doch auch Influencer platzieren immer mehr Werbung in ihrem Content, wo sie deren Publikum diverse Produkte präsentieren und schmackhaft machen. Hier sind besonders Jugendliche, die als Fans auf Influencer-Kanälen landen, mit Werbung konfrontiert werden, die sie zumeist kritiklos akzeptieren. Diese Influencer-Welt birgt durchaus Gefahren. Zum einen wird durch Influencer das Konsumverhalten von Millionen von Menschen beeinflusst, indem das Fanvertrauen aktiv kommerziell genutzt wird. Zum anderen wird um das Influencer-Dasein eine Blase des erstrebenswerten Ruhms und des finanziellen Erfolgs aufgebaut. Die negativen Aspekte werden hier allerding leider oft ausgeklammert. Es wird eher selten erwähnt, dass auch hinter den großen Erfolgen viel Arbeit steckt und Aspekte wie Hassreden, Shitstorms öffentliche Kritik unliebsame Begleiterscheinungen sein können.
Anhand des bekannten Falls „Drachenlord“ zeigt Alex die möglichen Schattenseiten des Influencer-Lebens auf. Durch seine Aktivitäten im Netz animierte der „Drachenlord“ die Leute dazu, ihn zu provozieren und so selbstzerstörerische Reaktionen zu zeigen. Wenn sich jemand nach außen öffnet und sich öffentlich präsentiert, führt das nicht immer zu steigender Beliebtheit und einer wachsenden Fangemeinde, sondern kann unter Umständen auch Angriffsfläche für potenzielle Hater bieten. Die negativen Folgen und Aktionen dieser Hater können vielfältig sein:
- Cybermobbing
- Swatting (Anrufe bei der Polizei, um einen Einsatz am Wohnort auszulösen)
- Hassrede
- Üble Nachrede
- …
Daher ist es sehr wichtig, sich bewusst zu machen, dass das Internet nicht nur positiv Seiten hat, sondern auch enorme Risiken birgt. Besonders Kinder und Jugendliche sollten darüber aufgeklärt werden und bei der Produktion von eigenem Content nicht gänzlich allein gelassen werden. Denn mittlerweile ist hoffentlich allen bewusst: Was im Internet ist, bleibt im Internet.